Analog-Fotografie vs. Digital-Fotografie Teil 5: Was und wo kaufen? 1


Welche Geräte können wir empfehlen?

Es gibt eine unglaubliche Vielfalt guter Marken und Modelle. Mit den folgenden Marken und Modellen haben wir bereits gute Erfahrungen gemacht, die Liste ist aber alles andere als abschließend, sondern lediglich unser persönlicher Geschmack und unsere gewonnene Erfahrung. Man kann ohne Qualitätsverluste befürchten zu müssen 30 bis 50 Jahre alte Kameras kaufen, wenn man gute Modelle auswählt und auf einen guten Erhaltungszustand achtet.

Kleinbildkameras:

–          Ältere Spiegelreflexkameras von Ricoh (z.B. die Ricoh XR-P mit Zeit-Blenden-Automatik aber ohne Autofokus) haben eine sehr gute Qualität und alle Funktionen die man normalerweise braucht. Wenn man nicht besonderen Wert auf eine Rundumversorgung mit Automatik-Funktionen legt, kann man hier sehr günstig eine gute Kamera ergattern. Als Objektive können gut die Ricoh-eigenen Festbrennweiten oder Zooms von Tamron eingesetzt werden.
Preis (Kamera mit Objektiv): 1 – 80 Euro.

–          Daneben sind auch Spiegelreflexkameras von Nikon wie z.B. die F80 oder ein etwas älteres aber technisch aktuelles Profimodell wie die F4 empfehlenswert. Solche Modelle haben dann auch einige hilfreiche Automatik-Funktionen wie Autofokus und Zeit-Blenden-Automatik.
Preis (Kamera mit Objektiv): 20 – 120 Euro.

–          Kollegen sind oft begeistert von Minolta. Hier haben wir keine ausreichenden eigenen Erfahrungen, um konkrete Empfehlungen aus eigener Erfahrung abzugeben.
Preis (Kamera mit Objektiv): 1 – 80 Euro.

–          Kleinbild-Sucherkameras sind so gar nicht unser Fall. Es gibt einige sehr gute Kleinbild-Sucherkameras (z.B. die legendären Leicas). Diese sind aber so beliebt, dass Schnäppchen mit guter Qualität nicht leicht zu bekommen sind.
Preis (Kamera mit Objektiv): 50 – 500 (teilweise auch einige tausend) Euro.

Mittelformat:

–          Im „kleinen“ 60 x 45 mm Mittelformat gibt es von Mamiya einige Modelle die i.d.R. „645“ im Namen tragen, so z.B. die 645 AFDs, die einer etwas groß geratenen Kleinbild-Spiegelreflexkamera gleicht. Mamiya steht für höchste Qualität, ist aber dank des namhaften und begehrten Mitbewerbers Hasselblad der kostengünstige Geheimtipp geworden. Im 645er Format gibt es ebenso von Phase One (oft baugleich mit Mamiya) sowie Contax.
Preis (Kamera mit Objektiv): 50 – 300 Euro.

–          6×6 ist das traditionelle Format von Hasselblad. Hier könnte zu einer Hasselblad 500 c/m gegriffen werden oder auch zu der Hasselblad 500 ELM (der Kamera, die bei der ersten Mondlandung eingesetzt wurde). Diese Modelle gelten als unkaputtbar und qualitativ unübertroffen, liegen preislich aber deutlich über vergleichbaren Modellen anderer Hersteller. Eine gute und preiswertere Alternative ist beispielsweise die Rollei Rolleiflex SL66.
Preis (Kamera mit Objektiv): 150 – 800 Euro.

–          Das Idealformat 6×7 ist die Domäne der großen Mamiyas wie der RB67 (vollmechanisch) und RZ67 (elektronisch, vollmechanischer Betrieb möglich). Die Qualität wird unserer Erfahrung nach in der Praxis von keinerlei anderen Kameras der Klasse übertroffen. Eine Alternative zu den genannten Mamiyas ist beispielsweise die Pentax 67.
Preis (Kamera mit Objektiv/en): 100 – 600 Euro.

–          Als Sucherkameras im Mittelformat gefielen uns die (verhältnismäßig teuren) Mamiya 6 (6×6-Format) und Mamiya 7 (6×7-Format). Die Qualität steht hier der Spiegelreflex-Bauweise in keinster Weise nach. Allerdings lässt der höhere Preis den Kauf nur dann sinnvoll erscheinen, wenn auf eine verhältnismäßig kompakte Bauweise oder einen leisen Betrieb Wert gelegt wird (Street-Fotografie).
Preis (Kamera mit Objektiv): ca. 1000 Euro.

Wo und wie kaufe ich günstig und gut?

Günstig kauft man vor allem, indem man Zeit mitbringt und auf Gelegenheiten wartet. Geräte aus Nachlässen sind oft gut und günstig, weil die Erben den Geräten keinen Wert beimessen oder sie in erster Linie in guten Händen wissen wollen. Zugleich sind Geräte aus Sammlungen oft gut gepflegt.

Häufig findet man bei Ebay Schnäppchen, wenn man eine Weile den Markt beobachtet. Dabei sollte man natürlich auf die Qualität achten, also nur bei Auktionen zuschlagen, bei denen der Zustand sehr genau beschrieben ist, am besten ein Käuferschutz vorhanden ist und aufschlussreiche Fotos den Produktzustand absichern. Idealerweise räumt der Verkäufer ein Rückgaberecht ein. In der Mitte des Monats – wenn das letzte Gehalt bei den meisten anfängt zur Neige zu gehen und das neue noch nicht in Sicht ist – sind die Preise am Niedrigsten. Gleiches gilt, wenn zufällig zahlreiche Auktionen gleicher Produkte gleichzeitig stattfinden. Und einen Glücksgriff kann man natürlich auch bei besonderen Ereignissen wie z.B. Fußballmeisterschaften landen 😉

Weiterhin lohnt sich der Blick in Fotobörsen oder Portale wie die Ebay-Kleinanzeigen. Hier finden Angebote oft weniger Aufmerksamkeit, so dass die Preise niedriger sind. In Foto-Foren und Communities werden oft Geräte in sehr gutem Zustand angeboten, Schnäppchen findet man hier aber eher selten.

Teilen: Diese Icons verlinken auf Bookmark Dienste bei denen Nutzer neue Inhalte finden und mit anderen teilen können.
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • TwitThis
  • Print
  • XING

Kommentar erstellen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ein Gedanke zu “Analog-Fotografie vs. Digital-Fotografie Teil 5: Was und wo kaufen?

  • h

    Eine gute Adresse ist das Photohaus An den Collonaden in Hamburg. Dort gibt es auch einen Online-Shop, der stets aktualisiert wird. Bin sehr zufrieden und gut bedient worden. Besuch lohnt sich auch, wenn sehr alte Geräte und Zubehör gesucht werden. Parkmöglichkeit allerdings sehr schlecht.